Deutscher Pokalsieger 2015, 2017
EHF-Challenge-Cup-Sieger 2010
Euro-City-Cup-Sieger 1994

Ein letztes legendäres Spiel in der Halle Nord

Foto: Mats Bratke / Heinz-Dieter Haacke

Manager Peter Prior erinnerte zu Beginn an die größten Handball-Momente in dieser Halle und begrüßte auf der Tribüne Jara Ivancikova (68), „die uns vor 36 Jahren mit ihren Toren in die 1. Liga geworfen hat.“ Viele der über 1.000 Zuschauer dankten es der Handball-Legende noch einmal mit stehenden Ovationen, Ivancikova hatte Tränen in den Augen: „Es ist schön, dass man auch nach 36 Jahren nicht vergessen ist. Buxtehude ist eine große Handball-Familie.“ Eigentlich hätte auch sie noch einmal spielen wollen im All-Star-Team, aber „ich habe gerade eine neue Hüfte bekommen.“

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Dafür liefen 22 andere All-Stars in die Halle Nord ein, viele mit ihren Kindern an der Hand – wie immer in ihrer langen Karriere als letzte mit der Rückennummer 77 Stefanie Melbeck mit Sohn Kjell. Prior begrüßte allein 10 Spielerinnen, die „fast auf den Tag genau vor 15 Jahren hier in dieser Halle den Challenge-Cup gewonnen haben. Niemals war diese Halle mehr gefüllt als an jenem goldenen Tag!“ Die Zuschauer sahen auch noch einmal 11 Spielerinnen, die entweder 2015 oder 2017 den DHB-Pokal gewonnen haben. Auf der Tribüne verfolgten knapp drei Dutzend weitere All-Stars das Geschehen auf dem Feld. Die BSV-Verantwortlichen waren überwältigt von der Resonanz bei den Ehemaligen und den Fans.

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Es wurde von Anbeginn ein munteres und sehr unterhaltsames Spielchen. Es dauerte ein bisschen, bis die All-Stars die ersten Treffer erzielten. Jana Podpolinski (geb. Stapelfeldt) und Jessica Inacio (geb. Oldenburg) zeigten dann allerdings, dass sie im Rückraum immer noch das Auge und eine gewisse Wurfkraft haben.

Die All-Stars hatten sich mit mehreren Trainingseinheiten auf das große Duell vorbereitet. Inacio: „Bei den Abläufen im Training, beim Speedplay haben wir schnell gemerkt: Wir kennen unsere Spielzüge.” Einziger Unterschied: „Wir sind nur nicht mehr so schnell auf den Beinen. Aber das Spielverständnis ist noch voll da.” Inacio war am Ende mit vier Toren neben Christina Haurum die treffsicherste in ihrer Truppe. Inacio glänzte auch im Rückzug, fing mehrfach Pässe ihrer Gegnerinnen ab.

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Die Bundesliga-Mannschaft lag aber erwartungsgemäß schnell vorne – da bot Trainerin Heike Axmann eine 8. Spielerin aus dem 22er-Kader auf und stellte die Abwehr auf 5:2 plus Torwart um. Mit Erfolg. Die All-Stars holten auf, lagen zeitweilig sogar in Führung.

Mehr und mehr aber stand der Spaß und die Unterhaltung der Zuschauer im Vordergrund. So legten sich die Bundesliga-Spielerinnen auf Kommando in der Abwehr alle auf den Rücken, Anja Ziegler hatte freien Weg zum Tor. Dann stand plötzlich Maskottchen Hasi bei der Bundesliga im Tor, konnte aber den nächsten Treffer der All-Stars nicht verhindern. Mehrfach wurde das Spiel kurzfristig unterbrochen, dann tanzten beide Teams gemeinsam auf dem Spielfeld. Später wechselten mehrere Spielerinnen die Seiten, so gab unter anderem Friederike Gubernatis noch einmal ein kurzes „Comeback in der Bundesliga“.

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Zum Siebenmeter musste auch noch Christin Becking antreten, die einen großen Teil der Organisation für dieses Event geschultert hatte. Sie bekam ein All-Star-Trikot mit der Nummer 20 – für jetzt 20 Jahre als gute Seele in der Geschäftsstelle des BSV-Handballs.

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Zwei „Weltmeister-Tore“ sahen die Zuschauer auch: Zunächst wurde Andrea Bölk für einen Siebenmeter der All-Stars von der Tribüne aufs Spielfeld geholt, später wechselte sich Trainern Heike Axmann selbst ein und verwandelte ebenfalls einen Strafwurf – gekonnt per Heber.

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Am Ende stand ein 37:37 auf der Anzeigen-Tafel. Aber das war nur wirklich nicht mehr wichtig. Die Zuschauer feierten mit stehenden Ovationen ein letztes Mal in „ihrer“ Halle Nord die Legenden der All-Stars ebenso wie die aktuelle Mannschaft.

Kurzes Schlusswort vom Manager Peter Prior: „Lasst uns die Werte und die Begeisterung aus 36 Jahren 1. Liga und den Schwung und die Begeisterung von heute im Sommer mit in die neue Halle nehmen.“

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Hier kann das gesamte Abschiedsspiel nochmal kostenlos angeschaut werden: 

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