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Das große gemeinsame Interview mit Maxi und Charlotte

„Mein Essen vorm Spiel? Immer Haferflocken, Joghurt, Banane“

Wann habt Ihr das erste Mal von Buxtehude gehört?
Maxi: Ganz früh, da war ich 15 und habe angefangen, mich mit der Bundesliga zu beschäftigen, und da war Buxtehude immer ganz groß und im Focus.
Charlotte: Das war vor etwa zwei Jahren, da habe ich mich in der Bundesliga umgeschaut und mir auch Spiele von Buxtehude angeschaut.

Dein erster Besuch im Dezember 2020 war kurios.
Charlotte: Absolut. Die Stadt war weihnachtlich geschmückt, aber wegen Corona wie ausgestorben, das Hotel hatte ich für mich allein, ich war einziger Gast, habe mir morgens den Tee selbst gemacht und Brötchen vom Bäcker geholt. Zum Essen wurde ich privat gut versorgt, es war sehr familiär, das hat mich angesprochen.

Wann habt ihr das erste Mal voneinander etwas gehört?
Maxi: In Bad Wildungen spielen ja zwei Schweizer National-Torhüterinnen, Manuela Brütsch (37) und Lea Schüpbach (21). Insbesondere Lea hat mir einiges von Charlotte erzählt.
Charlotte: Bei mir es genauso, Lea meinte beim Natio-Lehrgang gleich, wir würden uns sicherlich gut verstehen.
Maxi: Wie siehst Du Dich selbst – Abwehrspezialist oder Wurfkanone?
Charlotte: Ich kann mich da nicht so richtig entscheiden. Ich werfe gerne Tore, aber ich „schlage“ auch gerne in der Abwehr zu. Und bei Dir?
Maxi: Definitiv Abwehr. Ich spiele auch gerne Angriff, aber ich bin ein sehr emotionaler Mensch, das kann ich in der Abwehr gut rauslassen.
Charlotte: Wie sieht es bei Dir denn mit Zeitstrafen aus?
Maxi: Im ersten Bundesliga-Jahr war ich in der Zeitstrafen-Statistik auf Platz 3, aber es ist besser geworden, in der letzten Saison war ich schon gar nicht mehr vorne dabei.
Charlotte: Das kenne ich. In der 2-Minuten-Statistik war ich erst auch weit vorne, aber es ist auch bei mir besser geworden. Und die rote Karte sah ich nur mal wegen 3x 2 Minuten.
Maxi: Ich hatte erst zweimal Rot wegen 3×2 Minuten, 1x in der DHB-Ju­gend, 1x DHB-Juniorinnen, in der Bun­desliga in drei Jahren noch gar nicht.

Was war die längste Auswärtsfahrt in der Schweiz?
Charlotte: 2 1/2 Stunden.

Die Fahrten werden jetzt deutlich länger, auch für Maxi, denn Bad Wil­dungen liegt ja mittig in Deutschland, Buxtehude halt weit im Norden. Was werdet ihr im Bus auf Auswärtstouren machen: Netflix oder lesen?
Carlotte: Netflix.
Maxi: Lesen

Was esst Ihr vorm Spiel?
Charlotte: Hähnchen und immer was anderes dazu.
Maxi: Immer Haferflocken, Joghurt und Banane.

Wie und wann seid ihr zum Handball gekommen?
Maxi: Da kann ich mich nicht mehr dran erinnern, kenne nur Fotos mit Mama und Papa und Kinderwagen in der Halle. Sobald ich laufen konnte, hatte ich wohl auch schon einen Ball in der Hand.
Charlotte: Selbst gespielt habe ich erst mit 12 Jahren, aber in der Halle war ich klein auf, mein Vater und auch mein Bruder haben Handball gespielt. Früher wollte ich es nicht, weil es mein Bruder gemacht hat deshalb bin ich erst mit 12 Jahren dazu gekommen.

Erst mit 12 zum Handball – man könnte denken, dass ist viel zu spät für eine erfolgreiche Karriere?
Charlotte: Ich hatte eine gute sportliche Vorbereitung. Von 4 bis 9 habe ich Kunstturnen gemacht, von 9 bis 13 Sportklettern. Die Muskulatur, die ich mir da aufgebaut habe, kann ich bis heute gut mitnehmen, ebenso die Wurfkraft. Auch als ich noch nicht Handball gespielt habe, mochte ich gerne Bälle werfen, in der Halle oder auch am Strand. Und irgendwann ging alles ganz schnell: Wechsel in der Sport­schule vom Klettern zum Handball, Regio­nalauswahl, erweiterter Natio-Kader und so weiter…

Maxi: Kletterst Du auch heute noch?
Charlotte: Nein, ich schaue es nur im TV.
Maxi: Was gefällt Dir am Handball besser?
Charlotte: Mannschaftssport gefällt mir besser. Wenn ich da mal nicht so gut bin, machen es die anderen hoffentlich besser.

Maxi: Wie war Deine Ausbildung in der Schweiz?
Charlotte: Letztes Jahr als Halbprofi 10 Trainings die Woche, davor auch schon 8 bis 9 Einheiten die Woche.
Maxi: Bei mir in Leipzig ab der 5. Klasse 4x vormittags, 5 Nachmittags. Morgens abwechselnd Schwimmen, Judo, Laufen, auch mal Karate. Die letzten drei Jahre in Bad Wildungen war es schwieriger, da habe ich morgens zwei Mal die Woche Krafttraining um 6 Uhr morgens vor der Schule gemacht.

Charlotte: Hast Du immer schon am Kreis gespielt?
Maxi: In Leipzig immer im Rückraum, nur in der Auswahl am Kreis, weil man da niemanden hatte. Den DHB-Trainern gefiel ich am Kreis besser, und mir dann schließlich auch. Und Du? Immer schon halblinks?
Charlotte: Am Kreis stand ich nur mal bei einer Manndeckung.

Wie wollt Ihr Euch verbessern?
Maxi: Der Angriff ist meine Baustelle, ich muss variabler im Wurf werden, präsenter sein.
Charlotte: Variantenreicher werfen, bessere Täuschungen.

Habt ihr sportliche Vorbilder?
Charlotte: Früher Andy Schmid, aber der ist ja nur reiner Angriffsspieler. Heute eher Stine Oftetal, die ist zwar auch keine Abwehrkante, beweist aber immer wieder, dass auch eine kleine Spielerin ganz Großes erreichen kann.
Maxi: Hendrik Pekeler, der ist insbesondere in den letzten Jahren immer vorne wie hinten präsent.

Das bisher schönste Erlebnis im Handball?
Maxi: 2017 Gewinn der Europa-Meisterschaft mit der U 17 in der Slowakei.
Charlotte: Das war der Gewinn des Doubles in diesem Jahr, also Meisterschaft und Pokal mit LK Zug. Dazu wurde ich zum MVP der Liga gewählt, das war für mich ein großes Highlight.

Und das schmerzhafteste Erlebnis beim Handball?
Charlotte: Das war auch in diesem Jahr. Bei der EM-Quali gegen Tsche­chien schafften wir im Hinspiel sensationell ein Remis. Wir waren voller Hoffnung, aber haben es verbockt, die Enttäuschung war riesengroß.
Maxi: Im Länderpokal mit Sachsen 2016 haben wir gegen Baden-Württemberg mit einem Tor verloren. Es war das erste Mal, das ich ein wichtiges Spiel verloren habe. Damals war es ein Schock.

Was wollt Ihr neben dem Handball in Buxtehude machen?
Charlotte: Zunächst will ich mein Englisch verbessern per Fernschule, später Praktika machen und dann wohl ein Fernstudium beginnen.
Maxi: Ein Fernstudium, vielleicht dazu noch einen Mini-Job.

Charlotte: Wie sieht für Dich ein perfektes Wochenende aus?
Maxi: Zuhause, bei meiner Oma mit Familie, am See, mit Stand-Up-Paddeln oder ähnliches, auf jeden Fall Sport und abends grillen. Und bei Dir?
Charlotte: Am besten mit einem gewonnenen Spiel, mit Familie und Freunden dann den Tag entspannt genießen.

Was steht auf Eurem Wunschzettel?
Charlotte: Gut ankommen, Kontakte knüpfen, Menschen kennenlernen, unbedingt Hamburg sehen, und ganz wichtig: Eine gute Saison spielen!
Maxi: Die Ziele, die wir mit der Mannschaft noch festlegen müssen, auch tatsächlich erreichen. Sportlich Gas geben, mich weiterentwickeln und ein Studium erfolgreich starten.

Charlotte: Wofür bist du bekannt?
Maxi: Für meine dummen Fragen. Manchmal steh ich total auf dem Schlauch, für andere ist längst alles klar und ich stelle dumme Fragen. Wie ist es bei Dir?
Charlotte: Dummheiten. Wenn es heißt: Komm mach das, das traust Du Dich ja doch nicht. Dann mache ich es. Es gibt da manches Video, was aber natürlich vertraulich bleibt. Ich weiß schon jetzt: Wenn ich mal heirate, dann gibt es ganz viel Material…

Was war das Verrückteste, was du je getan hast?
Maxi: Wir sind mal nachts mit Freunden in ein geschlossenes Stadion eingedrungen, da war auch ein Bad, da haben wir nackt gebadet. Und du?
Charlotte: Ich habe ja früher Kunstturnen gemacht und den Handstand kann ich immer noch sehr gut. Bei einem Trainingslager in Tirol fuhren wir mit einer Gondelbahn. Da bin ich dann im Handstand aus der Gondelbahn rausmarschiert. Das gleiche habe ich später auch mal in einem Flughafen auf dem Gepäckband zwischen den Koffern vollführt.

Maxi: Kommst Du eher zu früh oder zu spät?
Charlotte: Ich komme eher zu früh.

Maxi: Ich meist deutlich zu früh, für mich gilt: Wer nicht fünf Minuten vor der Zeit da ist, ist schon zu spät.
Hast Du eigentlich ein Ritual vorm Spiel?
Charlotte: Früher brauchte ich immer eine Suppe Bouillon vorm Spiel. Die hatte ich in einer Glasflasche mit Thermo-Rahmen. Im Flur der Halle fiel sie mir die dann mal zu Boden und zersplitterte, alles roch nach Suppe, furchtbar. Danach habe ich damit aufgehört. Und Du?
Maxi: Ich ziehe immer erst den rechten Schuh an und nutze immer dasselbe Haargummi. Das hat eine eigene Schatulle in meinem Badezimmer und kommt wirklich nur zu den Spielen zum Einsatz.
Was machst Du mit Deinen Haaren: Geflochtene Haare oder Zopf?
Charlotte: In den Spielen habe ich geflochtenes Haar, im Training nicht, außer mein Haar ist gerade eine Katastrophe und nicht mehr anders zu bändigen.

Maxi: Wie bist Du zu Deiner Trikotnummer gekommen?
Charlotte: Früher hatte ich im Verein die 8, in der Natio die 18. Als ich zum LK Zug kam, gab’s nur drei freie Nummern, da nahm ich die 17 und bin dabeigeblieben.
Maxi: Meine Eltern haben früher beide mit der Nummer 10 gespielt, ich dann auch. Nur ein Jahr in Leipzig nicht, da war ich noch zu jung, durfte mir nichts aussuchen. Aber sonst habe ich immer die 10.

Charlotte: Und wechselst Du nur zu einem Club, wo Deine Nummer frei ist?

Maxi: Nicht unbedingt, aber ich habe schon bange geschaut, ob in Buxte schon jemand die 10 trägt.

Die neue Nr. 10 im BSV Maxi Mühler und die Nr. 17 Charlotte Kähr.
Maxi Mühler und Charlotte Kähr verstehen sich gut. Mit dem kleinen Elektro-Roller wären sie am liebsten gleich durchgestartet.

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