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Kampf bis zur letzten Sekunde

Foto: Marko Unger

Kampf bis zur letzten Sekunde – Buxtehude bleibt erstklassig!

Es ist vollbracht! Der Buxtehuder SV bleibt Erstligist in der Handball-Bundesliga Frauen. Mit einem 24:23 (14:16)-Heimsieg gegen den BSV Sachsen Zwickau sicherten sich Isabelle Dölle & ihr Team vor 957 Zuschauern den Klassenerhalt und gewannen die Play-Down-Halbfinalserie mit 2:1 gegen Zwickau. Mit der Verletzung von Teresa von Prittwitz bleibt allerdings ein Wermutstropfen.

Die Buxtehuderinnen erwischten einen guten Start in das wichtige Duell mit Zwickau. Insbesondere die Defensive präsentierte sich stark. Laura Kuske parierte gleich mehrfach die Würfe der Sächsinnen, während Jolina Huhnstock gleich mal einen Wurf von der torgefährlichen Blanka Kajdon blockte. Nach sieben Minuten führten die Gastgeberinnen mit 5:1 und boten dabei fünf verschiedene Torschützinnen auf.

Was dann passierte, dürfte den Zuschauern in der Halle Nord ein Rätsel aufgegeben haben: Nach einer Auszeit der Gäste ergab sich ein totaler Bruch im Spiel von Buxtehude. Nach 14 Minuten stand noch ein 9:7 auf der Anzeigetafel und die Norddeutschen waren auf Kurs. Doch dann bestraften die Zwickauerinnen die offensiven Schwierigkeiten des BSV und drehten nicht nur die Partie, sondern setzten sich auf 9:13 ab. Buxtehude fand hinten keinen Zugriff gegen das Sieben-gegen-Sechs der Gäste. Erst zehn Minuten später beendete Maj Nielsen den Sechs-Tore-Lauf der Gäste.

Eigentlich bestand keine Hoffnung mehr in der laufenden Saison auf eine Rückkehr von Isabelle Dölle. Doch die Rückraumspielerin stand in Spiel drei der Play-Downs plötzlich doch wieder auf dem Feld und erzielte nur zwei Sekunden vor der Halbzeit-Sirene ihren zweiten Treffer und verkürzte so auf 14:16.

Mit drei Treffern in Folge erwischte Buxtehude den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt und ging durch eine stark aufgelegte Levke Kretschmann mit 17:16 in Führung. Es war wahrlich keine Partie, die mit besonderem Unterhaltungswert in die Geschichte des Handballs eingehen wird, aber mit einer unglaublichen Spannung und Dramatik. Für beide Teams ging es nur um eines: Den Sieg und den damit verbundenen Klassenerhalt.

In der restlichen Spielzeit wechselte ständig die Führung und die Spannung schien auf dem Siedepunkt der Serie anzukommen. Dann die Schrecksekunde: In der 48. Spielminute fiel Teresa von Prittwitz auf ihren Ellenbogen und eine Zwickauer Spielerin stürzte unabsichtlich mit drauf. Die Linksaußen musste daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert werden. Hier hoffen die Verantwortlichen auf eine Diagnose, die sich weniger schlimm als zunächst befürchtet herausstellt.

Es fielen nur noch wenig Treffer im zweiten Durchgang. Am Ende sollte es lediglich ein 10:7 in der zweiten Spielhälfte sein – aber für Buxtehude. Und dieser Treffer zum zweistelligen Wert war der
entscheidende 70 Sekunden vor dem Ende.

 In einem wilden Durcheinander spielte Isabelle Dölle den Ball auf Levke Kretschmann, die die Harzkugel eigentlich schon verloren hatte und ihn dann doch noch zur freistehenden Jolina Huhnstock beförderte. Die deutsche Nationalspielerin behielt die Nerven und traf zum umjubelten 24:23.

Den Sieg sicherte Sophie Fasold mit einer Parade Sekunden vor dem Abpfiff gegen Zwickaus Marloes Hoitzing. Der Jubel in der Halle Nord kannte keine Grenzen mehr. Nach aufreibenden Wochen endet die Saison für die Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV mit dem Klassenerhalt.

Damit steht auch fest: Es war das letzte Bundesligaspiel in der altehrwürdigen Halle Nord. Um in einem angemessenen Rahmen die Mannschaft in die Sommerpause zu verabschieden, Spielerinnen, die den Verein verlassen, zu ehren und den finalen Abschied aus der Halle Nord zu gestalten, findet am 24. Mai um 16 Uhr das Duell Buxtehuder SV gegen die All-Stars Buxtehude statt. Tickets für das Event gibt es hier oder im BSV-Shop.

Buxtehude spielte mit: 

Laura Kuske, Ylva-Elin Tants, Sophie Fasold; Larissa Kroepel, Maj Rika Nielsen (4/3), Lotta Heider (2), Anika Hampel (2), Isabelle Dölle (2), Charlotte Kähr (1), Cara Reiche, Levke Kretschmann (8), Cara Hartstock, Teresa von Prittwitz (2), Isa Ternede (1/1), Jolina Huhnstock (2), Lin Lück

Dirk Leun: „Die ersten zehn Minuten haben wir den Matchplan sehr gut umgesetzt. Das Sieben-gegen-Sechs hat uns dann enorm viele Probleme bereitet. In der Halbzeit haben wir uns zwei, drei Szenen davon angeschaut und analysiert, was uns für die zweite Hälfte geholfen hat. Nach der Niederlage in Spiel eins hat die Mannschaft eine tolle Reaktion gezeigt und die richtigen Lehren in den Spielen gezogen. Heute fallen einfach viele Steine von uns, das war in den letzten Wochen eine belastende Zeit.“

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