Foto: Tom Weller / 24passion / HSG Bensheim/Auerbach
BSV freut sich mit zwei neuen Gesichtern auf das Weihnachtsspiel gegen Bensheim
Nach dem großen Erfolg der deutschen Nationalmannschaft mit Silber bei der Heim-WM startet die ALSCO Handball-Bundesliga rund um Weihnachten wieder in den Ligabetrieb. Für den Buxtehuder SV steht zum Restart die ausverkaufte Heimpartie am Dienstag um 18 Uhr gegen die HSG Bensheim/Auerbach auf dem Plan. Zugleich ist die Partie ein Start in eine neue Zeit für den BSV, denn nach fast 18 Jahren steht erstmals ein anderer Trainer an der Seitenlinie. Torhüterin Annie Linder steht vor ihrem Debüt.
Vermutlich werden ungewöhnlich viele Blicke der Zuschauer vor dem Spiel neben das Spielfeld gehen. Dort werden sie den neuen Cheftrainer erblicken: Nicolaj Andersson. Der Däne leitet das Training der Norddeutschen seit Anfang Dezember und übernimmt damit den Posten von Dirk Leun. Andersson selbst wird die Geschicke bis zum Sommer leiten, ehe dann Jonas Schlender folgt, der aktuell noch den Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath trainiert. Den Fokus will der neue Coach auf seine Mannschaft gelenkt wissen: „Wir haben jetzt wichtige Aufgaben vor uns, bei denen wir uns entwickeln müssen. Dabei haben uns die drei Wochen Vorbereitung bereits geholfen, um uns kennenzulernen und die Spielidee zu vermitteln“, sagt Andersson. „Jetzt brauchen wir unsere Zuschauer im Rücken und wir als Mannschaft müssen daraus zusätzliche Energie ziehen.“
Die Spielidee sieht der 37-Jährige in einem überfallartigen Angriffsspiel mit klarer Struktur und schnellen Pässen auf dem Weg nach vorne. Verfolgt wird dabei auch ein dänisches Motto, was in den letzten Monaten in Handballkreisen oft die Runde machte: „Handball ist Spaß.“ Er hat dabei allerdings eine Hürde zu lösen, denn ihm steht keine Kreisläuferin aus dem Bundesligakader zur Verfügung. Larissa Kroepel und Carina Senel fehlen schon seit Monaten, bei der WM verletzte sich auch noch Jolina Huhnstock im zweiten Vorrundenspiel am Arm. Sophie Fasold und Levke Kretschmann werden ebenso weiterhin von der Seitenlinie das Team unterstützen müssen. Einzig hinter der Rückkehr von Isa Ternede kann ein Fragezeichen gesetzt werden. Klar ist jedoch: Die Schwedin Annie Linder wird ihr erstes Spiel im Tor des Buxtehuder SV absolvieren.
„Die Situation nehmen wir an wie sie ist und haben uns entsprechend das ein oder andere im Training überlegt. Für uns geht es darum, Sicherheit zu gewinnen. Das beste Selbstvertrauen holst du dir über schrittweise Erfolge. Ich habe eine fokussierte und konzentrierte Mannschaft übernommen, die voll mitzieht und ich freue mich auf das erste Spiel“, blickt Andersson auf die ausverkaufte neue Halle Nord voraus. Die anstehende Aufgabe wird alles andere als einfach, denn die HSG Bensheim/Auerbach kommt als Tabellenzweiter nach Buxtehude und steht zusätzlich im DHB-Pokal-Final4. Vor der WM-Pause scheiterten die Bensheimerinnen überraschend in der Qualifikation zur European League an Rapid Bukarest. Nach dem Schock kam die Pause wohl zum richtigen Zeitpunkt.
Den Dreh- und Angelpunkt sieht der neue BSV-Coach in den beiden Vizeweltmeisterinnen Mareike Thomaier und Nina Engel im Rückraum. Zehn Tore pro Spiel hat Engel in bisher sechs Partien erzielt. Thomaier glänzt dazu mit 26 Assists. In der vergangenen Saison ließen die Südhessinnen beim Gastspiel den Buxtehuderinnen keine Chance und gewannen mit 35:25. Alles andere als eine einfache Herausforderung für den Buxtehuder SV im Weihnachtsspiel. Ursprünglich sah der Spielplan für Buxtehude am 27. Dezember das Auswärtsspiel in Ludwigsburg vor, welches bekanntlich durch die Insolvenz der HB ausfällt. Die HSG hingegen hat bereits am 27. Dezember ihre Ligarückkehr in einem Heimspiel gegen Halle-Neustadt.
„Unser Ziel muss es sein, unser eigenes Spiel sauber zu gestalten und nicht in das Tempospiel von Bensheim zu geraten. Gelingt uns das, traue ich uns, mit den Fans im Rücken, was zu“, freut sich Andersson auf sein erstes Heimspiel. Und wer weiß: Vielleicht beschenken sich Spielerinnen und Fans gleichermaßen nachträglich zu Weihnachten.
Das Heimspiel ist ausverkauft. Die Partie wird ab 17:50 Uhr bei Sporteurope.TV und DYN übertragen. Tickets können aber bereits für die Heimspiele gegen Blomberg (7. Januar, 19:30 Uhr) und die Sport-Union Neckarsulm (24. Januar, 16 Uhr) hier erworben werden. Alternativ im BSV-Shop, Viverstraße 2.



