Foto: TuS Metzingen
Es bleibt dabei: Der Buxtehuder SV fährt bei den Auswärtsspielen gegen die TuS Metzingen seit 2013 ohne Punkte zurück in den Norden. Mit 28:36 (19:20) verlieren die Buxtehuderinnen am 7. Spieltag der ALSCO Handball-Bundesliga in der Paul-Horn-Arena in Tübingen. 46 Minuten gestalten die Norddeutschen die Partie offen, ehe die Metzingerinnen von der Bank die entscheidende Frische, während den Gästen vorne die Durchschlagskraft verloren geht.
Noch im Interview vor dem Spiel verdeutlichte BSV-Trainer Dirk Leun, dass es das Ziel sei, die Partie so lange wie möglich offenzuhalten. Genau das gelang seinem Team auch über 46 Minuten in einem Spiel, das auf ein Torfestival herauslief. Mit Treffern von Isabelle Dölle, Anika Hampel, Jolina Huhnstock und Lilli Frey verteilten sich die Schützinnen zu Beginn auf mehrere Schultern. Für die Flexibilität und Unberechenbarkeit kommt es für den Buxtehuder SV mit den fünf schweren Ausfällen von Schlüsselspielerinnen auch darauf an.
Das Ergebnis schwankte von der einen auf die andere Seite und wieder zurück. Die Teams wechselten sich mit der Führung ab, sodass die 1250 Zuschauer in der Arena ein abwechslungsreiches Spiel erlebten. Oberstes Ziel der Buxtehuderinnen war es, dass Tempospiel der Gastgeberinnen nicht zuzulassen, was eine geringe Fehlerquote voraussetzte – das Vorhaben gelang über weite Strecken. Dennoch bewies Metzingen, dass sie auch im Positionsangriff immer wieder Lösungen fanden, ob durch ihr Tempo über die zweite Welle oder das strukturierte Angriffsspiel.
Ebenso zeigte dies aber auch der BSV. Mehrfach gelang es Metzingen, sich auf zwei Tore abzusetzen und damit auch die Paul-Horn-Arena anzuheizen. Kapitänin Teresa von Prittwitz (7 Tore) und ihre Teamkolleginnen wurden mehrfach anschließend zum Stimmungskiller und glichen den Rückstand immer wieder postwendend aus. Die erste Hälfte war absolut auf Augenhöhe in einer unterhaltsamen und torreichen Partie. In die Pause ging es für Buxtehude mit einem 19:20-Rückstand.
Als hätte es keine Pause gegeben, machten die beiden Mannschaften einfach genau da weiter: Metzingen zwei Tore vor, kurze Zeit später Ausgleich von Buxtehude. Bis zur 46. Minute beim Stande von 26:26. Was bis dato beim BSV gut klappte, entschärften die Gastgeberinnen mit einer nun stark parierenden Marie Weiß im Tor. In der Schlussviertelstunde kam dadurch ein 2:10-Lauf zustande, der alle Hoffnungen Buxtehudes auf etwas Zählbares zunichtemachte.
Mehrere Zeitstrafen, Aluminiumtreffer und letztlich auch die fehlende Energie im Rückraum, der nahezu komplett durchspielte, verhinderten für die Gäste, das Tempo auch in der Schlussviertelstunde mitzuziehen.
Dem Team von Dirk Leun bleibt eine letzte Chance vor der WM-Pause, um den ersehnten ersten Sieg herbeizuführen: am 15. November um 16 Uhr gegen den BSV Sachsen Zwickau. Tickets für das Spiel gegen den Tabellennachbarn sind online erhältlich. Die Wiederauflage des Play-down-Duells aus der vergangenen Saison wird für den Kampf in der unteren Tabellenregion richtungsweisend sein.
Für den BSV spielten: Oliwia Kaminska, Marie Andresen – Maj Nielsen (2), Aida Mittag, Lilli Frey (1), Anika Hampel (6), Isabelle Dölle (4), Enna Oberländer, Johanna Andresen (2), Christin Kaufmann, Teresa von Prittwitz (7), Jolina Huhnstock (5), Lin Lück (1)
Dirk Leun: „Der Spielfilm wiederholt sich. Wir halten über eine lange Zeit gut mit, aber es gelingt uns letztlich nicht über 60 Minuten. Und die Wahrheit ist nun mal, dass ein Spiel 60 Minuten dauert. Die Mannschaft hat dennoch eine starke Moral gezeigt, uns reicht es aber hinten raus einfach nicht, da der Gegner immer die breitere Bank zur Verfügung hat. Die Mannschaft arbeitet weiter fokussiert und konzentriert. Jetzt bleiben uns zwei Wochen für Zwickau, um mit einem Sieg in die Pause zu gehen.“
 


