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BSV bekommt den Bock nicht umgestoßen

Foto: Felix Schlikis

Auch nach dem 5. Spieltag wartet der Buxtehuder SV in der ALSCO Handball-Bundesliga auf seinenersten Sieg. Im Nordderby gegen den VfL Oldenburg verloren die Buxtehuderinnen auswärts am Sonntagnachmittag mit 23:29 (12:18). In zwei völlig verschiedenen Spielhälften fehlte dem BSV in den entscheidenden Phasen das entsprechende Quäntchen, um eine Aufholjagd im zweiten Durchgang zu vollenden.

Die Gäste starteten gut ins 64. Nordderby zwischen den beiden Klubs. Isabelle Dölle übernahm direkt die Verantwortung im Angriffsspiel ihrer Mannschaft und stellte nach fünf Minuten das Ergebnis auf 3:1. Lilli Frey startete auf Linksaußen für die noch angeschlagene Teresa von Prittwitz und traf mit ihrem ersten Abschluss ebenfalls, weshalb beim 4:2 von einem erfolgreichen Start zu sprechen war.

In der Folge tat sich die Buxtehuder Offensive allerdings minütlich schwerer, was insbesondere an Oldenburgs Torhüterin Madita Kohorst lag. Bis zur Pause parierte die Torfrau elf Würfe, während auf der Gegenseite nur zwei Paraden gelangen. Entsprechend entwickelte sich das Ergebnis, da den Buxtehuderinnen auch in der Defensive nach 20 Minuten nur noch selten der Zugriff gelang.

Johanna Andresen und Isabelle Dölle glichen da noch zum 10:10 aus. Dann gelangen den Gästen bis zur Pause allerdings nur noch zwei Treffer und die Oldenburgerinnen trafen derweil achtmal. Natürlich spielten da auch die fünf Ausfälle im Kader eine gewichtige Rolle. Dirk Leun wechselte im Rückraum und gab den Jungen Lin Lück, Enna Oberländer und Aida Mittag die Chance. Doch in derPhase zahlte das Team letztlich Lehrgeld.

Die Trefferquote, die mit 82 zu 43 Prozent deutlich an die Oldenburgerinnen ging, spiegelte das Halbzeitergebnis wider. Der Moral des BSV tat das aber keinen Abbruch: Die Gäste gerieten schlagartig mit 14:22 (38.) in Rückstand und das Spiel schien bereits gelaufen. Doch der VfL zeigte eine gravierende Schwächephase und lud die Buxtehuderinnen geradezu ein. Ein 3:0-Lauf ließ den Rückstand auf 17:22 schmelzen. Es ergaben sich zusätzlich etliche Möglichkeiten, um eine famose Aufholjagd zu starten, im Abschluss fehlte aber die entscheidende Konsequenz.

Zu den Ausfällen von Levke Kretschmann (Wadenbein), Carina Senel, Sophie Fasold, Larissa Kroepel und Isa Ternede (alle Kreuzband) erkrankte Kapitänin Terry von Prittwitz unter der Woche und war beim Spiel nicht bei vollen Kräften. Zusätzlich meldete auch noch Nationalspielerin Jolina Huhnstock Schmerzen und spielte deshalb nur begrenzt. Insofern waren die Vorzeichen für den BSV bereits vor dem Derby bedenklich.

Der Kampf und die Leidenschaft beim Team von Dirk Leun stimmte abermals. Und so machte der BSV aus einem 19:25 fünf Minuten vor dem Abpfiff nochmal ein 22:25. Die Unruhe in der Kleinen EWE-Arena war für jeden spürbar. Es war greifbar für Buxtehude, die Schwächephase des VfL gnadenlos hinten raus noch zu bestrafen. Letztlich fehlte dem jungen Team in den Schlussminuten das dafür notwendige Spielglück. Zu hoch war die Hypothek, um die Kraft für eine vollendete Aufholjagd
aufzubringen.

Für den BSV spielten: Oliwia Kaminska, Marie Andresen – Maj Nielsen (4/2), Aida Mittag, Lilli Frey (2),
Anika Hampel, Isabelle Dölle (8), Enna Oberländer, Johanna Andresen (4), Christin Kaufmann, Teresa
von Prittwitz (1), Jolina Huhnstock (2), Lin Lück (2)

Dirk Leun: „Das waren ordentliche 20 Minuten von uns zu Beginn. Klar ist, dass die jungen Spielerinnen dann natürlich nicht sofort perfekt eingespielt sind und wir da Lehrgeld zahlen. Oldenburg hat das auch immer wieder genutzt und bestraft. Heute hat zu wenig zusammengepasst, um hier mehr herauszuholen. Da sind uns auch Basics verloren gegangen. In Summe mit den Ausfällen und den angeschlagenen Spielerinnen fehlt uns dann am Ende einfach die notwendige Qualität. So ehrlich müssen wir sein. Ich kann der Mannschaft da keinen Vorwurf machen, die wieder großen Kampf gezeigt hat.“

Anika Hampel: „Wir haben viele Phasen mit Auf und Abs, was in der personellen Situation dann auch einfach schwierig ist. Mit der 5:1-Deckung von Oldenburg haben wir uns schwergetan und wenn wir dann die klaren Chancen auslassen, dann verlieren wir das Spiel am Ende mit sechs Toren. Die Situation ist wie sie ist, da gilt es für uns zu analysieren und aufzuarbeiten. “

Nach der Länderspielpause in der kommenden Woche steht am Mittwoch, 22. Oktober um 19.30 Uhr das nächste Heimspiel gegen Dortmund an. Tickets gibt es im Online-Shop und im BSV-Shop, Viverstraße 2.

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