Foto: Felix Schlikis
Die Pokalreise der Saison 2025/26 endete am Sonntagnachmittag für den Buxtehuder SV. Mit 27:34 (13:14) verloren die Buxtehuderinnen in der 2. DHB-Pokalrunde beim Thüringer HC. Wie schon beim vergangenen Spiel in Neckarsulm kostete eine längere Schwächephase ein besseres Ergebnis. Torhüterin Marie Andresen kehrt bis zur WM-Pause ins Team zurück.
Als Außenseiter gingen die Buxtehuderinnen in das Pokalspiel und präsentierten sich dennoch lange ebenbürtig. Sehr früh kassierte Jolina Huhnstock eine Zeitstrafe, was mit dem Kreis gleich die Position betraf, auf der es aktuell am meisten drückt bei Buxtehude. Durch die Ausfälle von Larissa Kroepel und Carina Senel (beide Kreuzbandriss) haben die Norddeutschen dort derzeit keine weitere gelernte Spielerin.
Nach dem anschließenden 3:2 (8.) durch die Nationalspielerin blieben die Gäste ab sofort immer voran. Zwar setzte sich Thüringens Natsuki Aizawa und Johanna Reichert immer wieder gegen die offensive Deckung mit ihrem starken Eins-gegen-Eins durch, verwarfen dann aber oder scheiterten an Oliwia Kaminska. Das bestraften die Gäste und gingen mit einem Doppelschlag durch Levke Kretschmann und Terry von Prittwitz auf 8:5 in Führung. Es bestand sogar die Chance, nach 14 Minuten mit vier Toren beim Supercup-Sieger zu führen, die Chance ließ die Offensive jedoch aus.
Stattdessen verkürzten die Gastgeberinnen, liefen aber durchgehend einem Rückstand hinterher. Das Problem des BSV waren die technischen Fehler, die bis zur Pause auf acht anwuchsen und weshalb der Favorit aus Thüringen beim 10:10 zum Ausgleich kam. Mit der Halbzeitsirene hob Nathalie Hendrikse den Ball über Oliwia Kaminska, die den Ball zwar noch berührte, aber nicht entscheidend ablenken konnte. Mit einem 13:14-Rückstand ging es für Buxtehude in die Pause.
Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff richteten sich die Blicke ins Tor des Buxtehuder SV: als Reaktion auf die Verletzung von Sophie Fasold reaktivierten die Verantwortlichen im Vorfeld Marie Andresen. Die 31-Jährige beendete nach der Saison 2023/2024 ihre Handballkarriere und hat seit über einem Jahr kein Spiel bestritten. Bis zur WM-Pause im November wird sie mit ihrer Schwester Johanna gemeinsam für Buxtehude auflaufen. Bereits von 2022 bis 2024 trug Marie das BSV-Trikot. Fünf Paraden gelangen ihr beim Comeback.
Spielerisch lief Anfang der zweiten Spielhälfte wenig zusammen bei den Gästen. Schnell erhöhte Thüringen den Abstand auf fünf Treffer, weil Buxtehude nur zwei Treffer in zehn Minuten gelangen. Die kompakte und körperlich starke Defensive des THC zwang den BSV immer wieder ins passive Spiel, was bei den Norddeutschen enorm viel Kraft kostete. Beim 22:28 zwölf Minuten vor dem Abpfiff schien die Messe bereits gelesen.
Das die Buxtehuderinnen aber Kampfgeist in sich haben und nicht aufstecken zeigten sie auch in dieser Partie. Mit drei Treffern in Folge und dank Marie Andresen im Tor keimte beim 25:28 (52.) nochmal Hoffnung auf. Letztendlich fehlte dem BSV aber in den Schlussminuten der entscheidende Punch, um sich doch noch mindestens in die Verlängerung zu retten. Als zusätzlicher Wermutstropfen verletzte sich Kapitänin Teresa von Prittwitz bei einem Zusammenprall am Kopf. Die Verantwortlichen warten dahingehend weitere Untersuchungen ab.
Am kommenden Sonntag trifft die Mannschaft in der heimischen neuen Halle Nord in einem Free-TV-Spiel (live bei DF1) um 14:30 Uhr auf FrischAuf Göppingen. Da geht es dann wieder um Ligapunkte und das Ziel ist klar: der erste Saisonsieg. Dafür setzt das Team auf eine ähnliche Unterstützung wie gegen den THC im Heimspiel vor drei Wochen, als 1500 Zuschauer für Gänsehautstimmung sorgten. Tickets gibt es in allen Preiskategorien online hier, im BSV-Shop, Viverstraße 2 in Buxtehude und ab 13 Uhr an der Tageskasse.
Für den BSV spielten: Oliwia Kamińska, Lina Steinicke, Marie Andresen – Maj Nielsen (6/6), Aida Mittag, Lilli Frey (1), Anika Hampel, Isabelle Dölle (6), Johanna Andresen (2), Levke Kretschmann (5), Christin Kaufmann (1), Teresa von Prittwitz (1), Jolina Huhnstock (4), Lin Lück (1), Enna Oberländer
Dirk Leun: „Für uns war klar, dass es irgendwann gegen die intensive Deckung von Thüringen schwierig wird. Da sind sie uns einfach physisch überlegen und das machte es uns in der zweiten Halbzeit im Angriff schwer. Das Hauptproblem sehe ich aber im Rückzug, denn wir laufen da mehrfach ohne Zugriff in die zweite Welle oder Sieben-gegen-Sechs und haben das Nachsehen. Dennoch muss man klar sagen, dass der THC eine andere Kragenweite ist und unsere junge Mannschaft sehr viel aus diesen beiden Spielen für die kommenden Aufgaben mitnehmen kann.“
Marie Andresen: „Zuerst tut es mir extrem leid, dass Sophie sich in ihrer starken Form so schwer verletzt hat. Es ist für mich eine große Ehre, nochmal das Trikot von Buxtehude tragen zu dürfen. Ich habe dem Verein viel zu verdanken und möchte jetzt etwas zurückgeben. Die Mannschaft hat mich toll aufgenommen und ich glaube, das hat heute mit Oliwia gemeinsam schon ganz gut funktioniert. Ich freue mich sehr, jetzt dann tatsächlich die Chance zu haben, in der neuen Halle und gemeinsam mit meiner kleinen Schwester zu spielen.“