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Siegtreffer in letzter Sekunde!

Foto: Dieter Lange

Nichts für schwache Nerven! In der letzten Sekunde holt sich der Buxtehuder SV den 25:24 Sieg gegen die HSG Bensheim/Auerbach und behält die zwei Punkte zu Hause. Damit geht die Siegesserie weiter – immerhin hat der BSV noch nie ein Spiel gegen die HSG verloren.

Ein richtiger Arbeitssieg für den BSV. Vor dem Spiel gab es wieder schlechte Nachrichten: Aufgrund von Krankheit fehlte erneut Chef-Trainer Dirk Leun. Die Regie übernahm sein Co-Trainer Adrian Fuladdjusch. Außerdem fiel auch Teresa von Prittwitz spontan wegen Krankheit aus. Kurzfristig kam Unterstützung aus Buxtehudes Juniorteam: Lena Münzer gab ihr Bundesliga-Debüt und reihte sich gleich in die Liste der Torschützinnen ein.

Mit einem deutlich gebeutelten Kader tat sich der BSV schwer in die Partie zu kommen. Die Gäste gingen schnell in Führung. Erst nach fünf Minuten traf Isabelle Dölle zum 1:2. Bensheim behielt jedoch die Oberhand und baute die Führung zum 2:5 aus. Zu oft scheiterte der BSV an der starken Bensheimer Torfrau Helen van Beurden. Doch auch Marie Andresen war wie gewohnt gut aufgelegt und parierte einen 7-Meter von Lisa Friedberger. Maxi Mühlner traf vom Kreis zum 3:5. Ihr gehörte auch der Anschlusstreffer zum 5:6. Sechs Minuten musste das Publikum auf den nächsten Treffer warten. Der kam dann von Isabelle Dölle, die zum 6:6 ausglich. In einem starken Tempogegenstoß erzielte Maxi Mühlner die erste BSV-Führung (7:6). Magda Kašpárková erhöhte zunächst auf 8:6 – anschließend rundete wieder Maxi Mühlner per 7-Meter ab und stellte den Halbzeitstand her. Mit 9:6 verabschiedeten sich die Teams aus dieser torarmen ersten Halbzeit in die Kabinen.

Ähnlich wie zu Beginn der Partie fanden die Gäste wieder gut ins Spiel. In einem 0:3-Lauf in kürzester Zeit holte die HSG auf. Per Heber schaffte Lotta Heider den Anschlusstreffer zum 9:10. Debütantin Lena Münzer traf ihr erstes Bundesliga-Tor und stellte den 11:9 Vorsprung her. So ging es zunächst weiter. Immer wieder ging der BSV mit zwei Toren vor – Bensheim schloss an. Dann traf Dionne Visser allerdings zum 15:15 Ausgleich. In Unterzahl gingen die Gäste zum 16:17 in Führung, woraufhin Adrian Fuladdjusch eine Auszeit nahm. Nun waren es die Bensheimerinnen, die immer wieder ein Tor vorangingen, woraufhin der BSV immer wieder den Anschlusstreffer setzte. Ein 7-Meter verwandelt durch Myrthe Schoenacker, erhöhte auf zwei Tore Vorsprung (19:21). Lotta Heider baute im Tempogegenstoß auf drei Tore aus. Damit starteten die letzten 10 Minuten.

Ein wunderschöner Treffer von Maxi Mühlner vom Kreis und ein Tor von Liv Süchting sorgten für den Anschluss (21:22). Sieben Minuten vor Schluss wurde Charlotte Kähr mit einer roten Karte für ein Foul bestraft und musste die Platte verlassen. Fünf Minuten vor Ende verhinderte eine ganz wichtige Parade von Marie Andresen den zwei Tore Vorsprung. Liv Süchting nutzte diese Chance und glich aus zum 23:23 aus. Drei Minuten vor Ende wechselte der Ballbesitz wegen eines Fouls zu den Gästen – wieder parierte Marie Andresen und hielt ihrem Team den Rücken frei (23:24). 70 Sekunden vor Ende verwandelte Maxi Mühlner per 7-Meter zum 24:24. 40 Sekunden vor Abpfiff nahm Gäste Coach Heike Ahlgrimm eine Auszeit. Im letzten Gäste-Angriff landete der Wurf über dem Tor. Mit der Schlusssekunde traf Maxi Mühlner zum 25:24.

Die Kreisläuferin wurde mit 8 (davon 3 Sieben-Meter) verdient die Spielerin des Spiels. Auf Seiten der Gäste wurde Dionne Visser ausgezeichnet. Sie traf ebenfalls 8-mal für ihr Team.

Insgesamt sah das Publikum in der Halle Nord ein kampfbetontes und leidenschaftliches Spiel. Die torarme erste Halbzeit sprach für eine aggressive und erfolgreiche Abwehr auf beiden Seiten. Halbzeit zwei ging vom Ergebnis an Bensheim: 16:18. Doch Gäste Trainerin Heike Ahlgrimm fasste es in der anschließenden Pressekonferenz passend zusammen: „So ist dieser Sport nun einmal!“

Ahlgrimm zeigte sich enttäuscht nach der Partie. Sie beglückwünschte den Buxtehuder SV zum „glücklichen, aber verdienten Sieg“: „Man muss es anerkennen, dass Buxte trotz aller Verletzungen da war.“ Die Trainerin bemängelte vor allem die erste Halbzeit: „Sechs Tore in einer Halbzeit sind nicht unser Anspruch. Für die zweite Halbzeit kann ich meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Wir vergeben die letzte Chance und bekommen dann eine Sekunde vor Schluss den Treffer – das ist sehr sehr bitter.“

Adrian Fuladdjusch war hingegen war merklich stolz und bedankte sich zunächst bei dem „fantastischen Publikum“ von 845 Fans in der Halle Nord. Auch er gestand ein: „Es hat die glücklicherere, nicht die bessere Mannschaft gewonnen. Auch ein Unentschieden wäre ok gewesen.“ Er machte seiner Mannschaft ein großes Kompliment: „Es ist unfassbar, was wir hier einstecken müssen – heute war Dirk (Leun) wieder nicht da, Terry (von Prittwitz) fiel heute Morgen plötzlich aus. Am Ende haben wir ein bisschen auf den Sieg gezockt und es ist gut gegangen.“

Nach dieser spannenden Partie begibt sich der Buxtehuder SV in drei spielfreie Wochen. Am Sonntag, 16. April, um 16.30 Uhr steht das Nord-Derby gegen den VfL Oldenburg an.

BSV: Ylva Tants, Marie Andresen, Liv Süchting (2), Maj Nielsen (3), Amelie Gabriel, Magda Kašpárková (2), Maxi Mühlner (8/3), Isabelle Dölle (7), Mailee Winterberg (1), Charlotte Kähr (1), Lena Münzer (1), Cara Hartstock

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