Der geplante Pokal-Triumph

Den DHB-Pokal hatte sich der BSV oft genug aus der Nähe angesehen: 10x im Halbfinale, 4x im Finale, aber gefeiert haben immer andere…
2015 soll er nun endlich kommen, der erste nationale Titel. Nach einem Sieg im Viertelfinale gegen Bayer 04 Leverkusen (30:20) läuft die Planung an.
Handball-Marketing Buxtehude bewirbt sich für den BSV um die Ausrichtung der Pokal-Endrunde – mit Erfolg! Das Final Four findet in der Sporthalle Hamburg statt – und beschert dem BSV damit einen Heim-Vorteil.
Akribisch wird das Event in der Sporthalle Hamburg vorbereitet. Der BSV mit allen seinen Helfern will sich der Handball-Welt optimal präsentieren mit einem Handball-Fest der Extraklasse. Für den sportlichen Erfolg sollen dann Mannschaft und Trainer sorgen…
Mit der Auslosung kommt der BSV dem großen Ziel schon mal einen Schritt näher. Oldenburg trifft auf den Thüringer HC, der BSV darf gegen den Außenseiter Füchse Berlin spielen. Ein vermeintliches Glückslos…
Den Grundstein legt das Team von Trainer Dirk Leun dann tatsächlich im Halbfinale gegen die Füchse Berlin. Der BSV gewinnt ungefährdet 34:22 und kann sogar noch Kräfte schonen fürs Finale am nächsten Tag.
Da stößt auch Steffi Melbeck wieder zur Mannschaft. Die Linkshänderin ist wegen einer Verletztenmisere mitten in der Saison reaktiviert worden – nach ziemlich genau zwei Jahren im Ruhestand und Geburt von Sohn Kjell.
Am Freitag noch weilt Familienmensch Steffi Melbeck auf der Hochzeit ihres Bruders, aber am Finaltag ist sie wieder zur Stelle. Und sollte noch zu einem ganz entscheidenden Faktor werden.
Eigentlich hat der BSV mit Meister Thüringen im Finale gerechnet. Dem hat man in der Meisterschaft mal wieder ein packendes Duell geliefert und am Ende mit dem besten Resultat aller Zeit (46:6 Punkte) den Titel nur um einen Punkt verfehlt. Das direkte Duell geht just eine Woche vorher verloren. Da wäre das Finale die ideale Gelegenheit zur Revanche gewesen…
Doch es kommt anders: Der VfL Oldenburg wirft Thüringen im Siebenmeterwerfen raus – und fordert im Finale nun den BSV. In der Bundesliga-Saison hat der BSV zweimal knapp gegen den Nord-Rivalen gewonnen. Auch das dritte Aufeinandertreffen sollte bis zum Ende von der Spannung leben. Buxtehude führt zwar die gesamte Spielzeit, kann sich allerdings nie mit mehr als vier Toren absetzen.
Dann holt der VfL auf. Drei Minuten vor dem Ende steht es 27:27. Nun schlägt die Stunde von Steffi Melbeck. Die mit 1.033 Bundesliga-Toren beste BSV-Torschützin aller Zeiten übernimmt von Rechtsaußen Verantwortung, erzielt das 28:27. Wenig später ist es erneut Melbeck, die mit dem 30:28 zehn Sekunden vorm Ende die Party endgültig in Gang setzt. Ausgerechnet die Spielerin, die mit dem Profisport schon abgeschlossen hatte, sorgt für den bis dato größten Erfolg des BSV.
Für die damals 38-Jährige ist der Triumph eine späte Genugtuung. In Ihrer Karriere kam die 223-fache Nationalspielerin auf teilweise dramatische Art und Weise nie über zweite Plätze hinaus. Zum Abschluss ihrer wiederaufgelebten Karriere kann sie dann doch noch einen Titel in ihre Vita eingetragen.
Endlich am Ziel – nach dem 30:28 im Finale des DHB-Pokals am 16. Mai 2015 in Hamburg gewinnen sowohl der BSV als auch Stefanie Melbeck endlich den ersten nationalen Titel!
