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BSV-Kräfte reichen nicht gegen kämpferische Vipers

Foto: Felix Schlikis

In einer hitzigen Partie gegen die HSG Bad Wildungen Vipers musste sich der Buxtehuder SV mit 26:30 geschlagen geben. Trotzdem kann das Team von Trainer Dirk Leun stolz auf den abschließenden 7. Platz sein. Immerhin sind vom ursprünglichen Kader heute gerade einmal die Hälfte der Spielerinnen auf dem Feld gewesen.

Wegen Verletzungen fehlten: Lea Rühter, Lucia Kollmer, Johanna Heldmann, Sinah Hagen, Mia Lakenmacher, Maja Schönefeld, Liv Süchting und Charlotte Kähr.

Es war ein Spiel „um Leben und Tod“ für die HSG Bad Wildungen Vipers, die mit dem Sieg den Klassenerhalt gesichert haben. Und wie man es von so einer Partie erwarten kann, wurde leidenschaftlich und hitzig um jeden Ball gekämpft. 13 Siebenmeter, 8 Zeitstrafen, 3 gelbe und eine rote Karte sprechen wohl für sich… Den Kampf hat das Buxtehuder Team angenommen – am Ende reichten die Kräfte allerdings nicht.

Die Vipers kamen besser in die Partie. In der fünften Spielminute erzielte Anouk Nieuwenweg per 7-Meter das 1:3. Das 1:5 konnte Marie Andresen zunächst verhindern, indem sie einen 7-Meter parierte. Cara Harstock erlöste den BSV erst in der neunten Minute von der Durststrecke und verkürzte zum 2:5. Den nächsten Strafwurf parierte Torfrau Andresen ebenfalls, der Nachwurf ging dann jedoch ins Tor (3:5). Der vierte Vipers-7-Meter nach nur elf gespielten Minuten saß – auf der anderen Seite vergab der BSV einen Strafwurf. Nach 15 Minuten bauten die Vipers den Vorsprung auf vier Tore aus (3:7).

Dann fing sich der BSV wieder und kämpfte sich zurück. In drei Toren in Folge verkürzte Teresa von Prittwitz auf 6:9. Mit fünf Toren aus fünf Versuchen wurde sie Spielerin des Spiels. Auf Seiten der Gäste wurde Annik Hampel gekürt. Sie traf sieben Mal für ihr Team.

Maxi Mühlner verwandelte einen 7-Meter und verringerte den Abstand auf zwei Tore (7:9) und zwang Vipers-Trainerin Tessa Bremmer zur Auszeit. Diese schien zu fruchten… schnell wurde der ursprüngliche Vier-Tore Vorsprung wieder hergestellt (8:12). Anouk Nieuwenweg erhöhte sogar auf fünf. Mit 10:15 trennten sich die Teams zur Halbzeit.

Der BSV kam gestärkt aus der Kabine und kämpfte sich zurück. Magda Kašpárková verkürzte zum 13:16. Diese kurze Phase der Überlegenheit endete allerdings schnell wieder. Mit drei Treffern in Folge überrannte Bad Wildungen den BSV förmlich und erhöhte erstmals auf sechs Tore (13:19). Das wollte Mailee Winterberg nicht so auf sich sitzen lassen und traf zwei Mal in Folge in ihrem letzten Bundesligaspiel (15:19). Dirk Leun gönnte seinem Team eine kurze Verschnaufpause und bat zur Besprechung. Nach dem Treffer von Isabelle Dölle und einem Tempogegenstoß von Teresa von Prittwitz (17:19) waren es dann wieder nur zwei. Auf das Konto von Buxtehudes bester Torschützin Isabelle Dölle ging dann auch der Anschlusstreffer zum 18:19. Im Tempogegenstoß traf Maj Nielsen zum 19:19 und riss das Publikum in der Halle Nord von den Plätzen.

Die Vipers ließen sich davon nicht beirren und gingen wieder mit zwei Toren in Führung (19:21). Maxi Mühlner traf per 7-Meter zum 20:21, woraufhin Mailee Winterberg den erneuten Ausgleich erzielte (21:21).

Mit einem Unentschieden ging es in die letzten 10 Minuten, die sich genau so leidenschaftlich gestalteten, wie das gesamte Spiel. Maj Nielsen versuchte sich zum ersten Mal am 7-Meter Punkt und war erfolgreich (24:25). Später kam noch einer dazu! Sechs Minuten vor Ende bekam Maxi Mühlner eine rote Karte für ein Foul. Darauf folgten das 25:26 und 27:26. Passfehler und Fehlwürfe sollten dann einen erneuten BSV-Anschluss verhindern. 90 Sekunden vor Schluss wurden daraus noch vier Tore. Eine Minute vor Ende fing die HSG Bad Wildungen bereits an sich abzuklatschen – der Klassenerhalt war geschafft. Mit dem Endstand von 26:30 beendete die BSV-Rumpftruppe die harte Saison 2022/23.

Dirk Leun hatte trotz der Niederlage liebe Worte für sein Team übrig: „Meine Mannschaft hat vor allem in der zweiten Halbzeit nochmal alles reingeworfen. Wir haben die letzten Kräfte mobilisiert. Ich muss sagen ich bin unglaublich stolz auf meine Mädels. Was die in den letzten Monaten geleistet haben, ist absolut irre. Ich kann mich da wirklich nur verneigen.“

Zum 7. Platz sagte Leun: „Es war eine sehr schwierige Saison“ und spielt damit auf das enorme Verletzungs-Pech an: „Dieser 7. Platz ist den Umständen dementsprechend ein sehr gutes Ergebnis.“

Das Ende einer Saison ist meist auch gleichzeitig ein Abschied. Nach der heutigen Partie wurden Mailee Winterberg (Handballpause), Johanna Heldmann (Karriereende), Lea Rühter (Karriereende, leider nicht persönlich vor Ort) und Lucia Kollmer (Wechsel zu HL Buchholz 08-Rosengarten) in der Halle Nord verabschiedet.

Außerdem wurden die Siegerinnen der Wahl zur Spielerin der Saison bekanntgegeben. Das Ergebnis war eindeutig: Marie Andresen bekam von Tim Scholz vom TAGEBLATT den Pokal überreicht! Die Torfrau erhielt 33,8 Prozent aller Stimmen. Auf Platz 2 wählten die BSV-Fans Isabelle Dölle. Platz 3 ging an Kreisläuferin Maxi Mühlner.

Der Buxtehuder SV verabschiedet sich nun in einer Sommerpause. Die reguläre Bundesliga-Saison 23/24 startet im September 2023.

BSV: Ylva Tants, Marie Andresen, Cara Reiche, Maj Nielsen (5/2), Amelie Gabriel, Magda Kašpárková (4), Maxi Mühlner (3/3), Isabelle Dölle (5), Mailee Winterberg (3), Larissa Kroepel, Anna Franz, Luise Albert, Teresa von Prittwitz (5), Cara Hartstock (1)

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