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BSV findet seine Stärke wieder

Foto: Dieter Lange

Nachdem fünf Spiele in Folge kein Sieg gelang, fand das Team aus Buxtehude am Samstagnachmittag zur Stärke zurück und demonstrierte diese gegen den SV Union Halle-Neustadt. Die Negativ-Serie wurde mit einem 37:24 (20:12) – Sieg beendet.

Noch vor dem Spiel gab es einen Schreckensmoment. 10 Minuten vor Anpfiff ging Maja Schönefeld zu Boden und hielt sich ihr Bein. Sie musste vom Feld getragen werden. Sie konnte ihr Team in dieser Partie also nicht unterstützen. Damit verlängert sich die Liste der Verletzten Buxtehuder Spielerinnen. Im Training wenige Tage zuvor hatte die Mannschaft bereits einen herben Ausfall zu verkraften. Mia Lakenmacher verletzte sich schwer am Knie und erlitt einen Kreuzbandriss. Für sie sprang Lykka Lipka aus dem Buxtehuder Juniorteam ein, die in ihrem Bundesliga-Debüt gleich zehn Minuten im Angriff zum Einsatz kam.

Am Ende fragte die erste Vorsitzende des Fan-Clubs Rita Griemsmann den Chef-Trainer Dirk Leun, wie eine Mannschaft mit so einem Schock kurz vor Beginn umgeht. Er antwortete: „Das hat die Mannschaft auf dem Spielfeld eigentlich ganz gut beantwortet. Die Mannschaft hat sich vor dem Spiel nochmal angespornt, dass wir für Maja, Mia und alle anderen Verletzten spielen.“

Dieser Schreck tat der Leistung allerdings absolut keinen Abbruch. Also von vorn:

Wie ein Wirbelsturm kamen die Spielerinnen des Buxtehuder SV aus der Kabine. In einem 4:0-Lauf setzte sich das Team ab und zwang den Gästetrainer Jan-Henning Himborn nach nur guten drei Minuten zur ersten Auszeit. Das erste Union-Tor fiel erst im Anschluss. Einen 7-Meter verwandelte Julia Niewiadomska und verkürzte für ihr Team auf 4:2. Dann kam allerdings das altbekannte Problem des Angriffs zum Vorschein. Drei Versuche in Folge scheiterten. Erst Liv Süchting ließ das Publikum in der Halle Nord wieder aufatmen (7:3). Teresa von Prittwitz setzte per Tempogegenstoß einen drauf zum 8:3. Eine überzeugende Abwehr vor der wieder einmal bärenstarken Marie Andresen verteidigt aggressiv und vor allem erfolgreich. Immer wieder wurden Bälle erkämpft und so setzte sich die Mannschaft Stück für Stück ab. Der BSV war in Torlaune, allen voran Liv Süchting. zur Halbzeit gingen bereits 6 Treffer auf ihr Konto. Zur Halbzeit verabschiedeten sich die Teams mit 20:12 in die Kabinen.

Nach der Pause ging das Buxtehuder Torfestival weiter. Wie ein Déjà-vu startete die zweite Halbzeit. In einem 5:0-Lauf rannte der BSV davon. Beim Spielstand von 25:12 nahm Halle-Neustadt-Trainer Himborn wieder eine Auszeit. Doch auch diese schien nicht viel zu nützen. Der 30. Treffer ging auf das Konto von Mailee Winterberg. Halle kämpfte sich noch etwas heran – doch diesen Sieg ließen sich die Buxtehuderinnen nicht mehr nehmen. Kurz vor Ende dann wieder ein Schreckensmoment. Mailee Winterberg knickte um und blieb liegen. Nach wenigen Augenblicken stand sie jedoch wieder auf und konnte das Spielfeld eigenständig verlassen. Verdient mit einer echten Glanzleistung gewann der BSV mit 37:24.

Besonders erwähnenswert war auch die Viertelstunde, die Buxtehudes neue Torhüterin Ylva Tants im Tor stand. Es war die erste längere Spielzeit, die das junge Nachwuchstalent erhielt.

Spielerin des Tages wurde Liv Süchting mit sechs Treffern. Auf der Seite der Gäste wurde Madeleine Östlund ausgezeichnet. Sie traf vier Mal für ihr Team.

Gäste-Trainer Jan-Henning Himborn nannte es einen „gebrauchten Tag“: „Wir gehen heute verdient als Verlierer vom Platz.“

Dirk Leun hingegen zeigte sich erleichtert: „Die letzten Wochen waren nicht so leicht. Wir haben zwar ein paar Chancen liegen lassen – aber was wir hier am Anfang verteidigt haben, war absolut überragend. In diesem Duell waren wir am Ende die klar bessere Mannschaft.“ Besonders in Hinblick auf die zahlreichen Verletzten und die noch schwere Restsaison war er froh über die nun 18 Punkte auf dem Konto.

Nach dieser Partie bleibt wenig Zeit für Erholung. Bereits am Mittwoch, 15. März, um 19.30 Uhr, erwartet das Team ein schweres Auswärtsspiel beim Tabellendritten Borussia Dortmund.

BSV: Ylva-Elin Tants, Marie Andresen, Liv Süchting (6), Lykka Lipka, Maj Nielsen (2), Magda Kašpárková (2), Maxi Mühlner (3), Isabelle Dölle (7/2), Mailee Winterberg (6), Maja Schönefeld, Charlotte Kähr (4), Teresa von Prittwitz (6), Cara Hartstock (1)

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